Sex: praktische Ausübung von Sexualität, insb. Geschlechtsverkehr

Sex
Sex in der Reiterstellung (Grafik: Seedfeeder)

Sex bezeichnet die praktische Ausübung von Sexualität, insbesondere den Geschlechtsverkehr. Sex beinhaltet sexuelle Handlungen zwischen zwei oder mehreren Sexualpartnern. Seltener wird im allgemeinen Sprachgebrauch auch die Masturbation als Sex verstanden. (1)

Sex befriedigt die Libido, dient der Fortpflanzung und drückt meistens Gefühle der Zärtlichkeit, Zuneigung und Liebe aus. Das Sexualleben ist für die (Liebes-) Beziehung zwischen zwei Menschen von zentraler Bedeutung – es ist Ausdruck ihrer Verbundenheit. Allerdings ist Sex nicht von einer Liebesbeziehung oder Partnerschaft abhängig (siehe z. B. One-Night-Stand). (1)

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Anders als bei den meisten Tieren ist der Sex beim Menschen kein reines Instinktverhalten mehr: er unterliegt bewussten Entscheidungsprozessen. (1)

Physiologie und Psychologie von Sex

Appetenz, Libido, Sexualtrieb und sexuelle Erregung

In der Psychologie wird Sex als Appetenzverhalten betrachtet. Dabei geht es um instinktives Such- und Orientierungsverhalten. Die treibende Kraft ist der Sexualtrieb – auch Libido genannt. Die sexuelle Appetenz steigt solange, bis eine sexuelle Befriedigung eintritt. (1)

Die Libido hängt physiologisch von der Produktion der Sexualhormone ab – beim Mann Testosteron und bei der Frau Östrogen. Frauen berichten häufig von (teils sehr ähnlich verlaufenden) Schwankungen der Libido im Verlauf des weiblichen Zyklus.

Die sexuelle Erregung ist eine Reaktion auf bestimmte (sensorische) Reize. Es kann zu unwillkürlichen körperlichen Reflexen kommen (1), die zu einem stärkeren Suchverhalten führen – der Sexualtrieb wird verstärkt.

Sexueller Reaktionszyklus

Der Ablauf der Vorgänge beim Sex wird sexueller Reaktionszyklus genannt. Es werden häufig vier Phasen unterschieden:

  1. Erregungsphase: Puls und Blutdruck steigen an. Bei Frauen schwellen Klitoris, Schamlippen und Brustwarzen an, beim Mann der Penis. Die Erektionen werden durch das untere Rückenmark gesteuert. Auslöser sind mechanische Reizung (z. B. eine Massage), erotische Gedanken und Phantasien.
  2. Plateauphase: Puls und Blutdruck steigen weiter an, die Muskelspannung nimmt zu. Bei der Frau schwellen die äußeren Schamlippen an und es tritt das Vaginalsekret (eine klare Flüssigkeit) aus den Bartholinschen Drüsen. Bei Männern wird ein Sekret aus den Cowperschen Drüsen abgesondert.
  3. Orgasmus: Die Durchblutung der Haut steigt während eines Orgasmus auf ein Maximum, der Herzschlag kann sich verdoppeln, die Lust erreicht für einige Sekunden ihren Höhepunkt. Es kommt zu unwillkürlichen, rhythmischen Muskelkontraktionen im Bereich der Genitalien und des Anus.
  4. Refraktärperiode: In der Refraktärperiode gehen die Erektionen zurück und das Herz-Kreislauf-System geht in den Normalzustand über. Bei Frauen dauert diese Phase üblicherweise länger als bei Männern. (1)

Sexuelle Orientierung

Sex als Analverkehr
Sex als Analverkehr zwischen Männern – homosexuelle Missionarsstellung (Grafik: Seedfeeder)

Die sexuelle Orientierung drückt das hauptsächliche Interesse bezüglich des Geschlechts des sexuellen Partners aus. Es wird durch Emotionen, sexuelle Anziehung, Erleben, Sexualverhalten und persönlicher Identität bestimmt.

Bei der sexuellen Orientierung werden 4 Gruppen unterschieden:

  • Heterosexualität: tendenziell eher gegengeschlechtliche Orientierung
  • Homosexualität: tendenziell eher gleichgeschlechtliche Orientierung
  • Bisexualität: bei etwa gleichem Interesse an beiderlei Geschlechtern
  • Asexualität: wenn Personen keine emotionelle und / oder sexuelle Anziehung gegenüber anderen Menschen verspüren oder einfach nicht sexuell interagieren (1)

Sexualpräferenz

Unter dem Begriff Sexualpräferenz werden weitere Neigungen und Vorlieben bezüglich Partner, Sexualpraktik und Sexualobjekten zusammengefasst.

Nach dem Alter werden die folgenden Gruppen unterschieden:

  • Pädophilie: das altersmäßige Interesse liegt überwiegend bei präpubertären Kindern.
  • Hebephilie: das altersmäßige Interesse liegt überwiegend bei Pubertierenden.
  • Neoterophilie: das altersmäßige Interesse liegt überwiegend bei Jugendlichen.
  • Gerontophilie: das altersmäßige Interesse liegt überwiegend bei sehr viel älteren Menschen. (1)

Sex kann mit nur einem Partner (Monogamie) oder mehreren Partnern (Promiskuität) praktiziert werden. Weitere Sexualpräferenzen finden sich in den im Folgenden beschriebenen Sexualpraktiken. (1)

Sexualpraktik

Die Sexualpraktik bezeichnet Handlungen, die subjektiv der sexuellen Befriedigung dienen. Dazu gehören alle als stimulierend empfundene Handlungen, so z. B. auch der Zungenkuss. (1)

Durch die Entkopplung von der Fortpflanzung hat der Sex beim Menschen einen eigenen Sinn und Zweck. Daher hat sich eine große Vielfalt von Sexualpraktiken entwickelt. Sie sind Ausdruck von Kreativität und Freude am körperlichen Miteinander. (1)

Der vaginale Geschlechtsverkehr ist die häufigste sexuelle Praktik. Sehr häufig kommt es auch zum Oralverkehr. In Relation dazu weniger verbreitet sind Sexualpraktiken unter Einbezug des Anus. (1)

Geschlechtsverkehr

Der Geschlechtsverkehr ist die sexuelle Vereinigung zweier Sexualpartner. Sie kann als Penetration oder durch intensive Stimulation der Geschlechtsorgane vorgenommen werden. Die Penetration ist das Eindringen von Penis, Hand, Finger(n) oder Sexspielzeug in eine Körperöffnung (Vagina, Anus, Mund) des Sexualpartners. (1)

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Beim Oralverkehr wird der Geschlechtsverkehr mit Mund und Zunge vorgenommen. Die Kombination Mund-Penis wird als Fellatio, die Kombination Mund-Vulva als Cunnilingus bezeichnet. Auch die anale Stimulation kann oral erfolgen – dabei werden Damm und äußerer Schließmuskel mit Mund und Zunge berührt (Anilingus). (1)

Der Analverkehr wird mit dem Penis, den Fingern oder dafür geeigneten Gegenständen (Sexspielzeug) durchgeführt. Beim Mann führt insbesondere der Kontakt mit der Prostata zur sexuellen Erregung. (1)

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Selbstbefriedigung / Masturbation

Masturbation
Eine nackte Frau masturbiert mit der linken Hand

Die Selbstbefriedigung bezeichnet Sexualpraktiken, die eine Person an sich selbst ausführt. Gewöhnlich wird die Selbstbefriedigung mit Hilfe einer Hand vorgenommen (Masturbation). (1)

Bei der Masturbation kann aber auch Sexspielzeug als Hilfsmittel verwendet werden. Das wohl bekannteste Hilfsmittel für Frauen ist der Dildo.

Sexualpraktik ohne Geschlechtsverkehr

Erotikmassage
Erotikmassage zwischen Mann und Frau

Zu den Sexualpraktiken ohne Geschlechtsverkehr gehören die Erotikmassage inklusive ihrer Unterformen wie Tantramassage, Body-to-Body-Massage– und Sexmassage, die Stimulation der erogenen Zonen und des gesamten Körpers (Necking und Petting).

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Als sexuell stimulierend werden auch Rollenspiele, Verkleidungen, Beschleunigungen und Verzögerungen sexueller Handlungen, sexuelle Handlungen an einem bestimmten Ort, der (gemeinsame) Konsum von erotischen und pornografischen Materialien, Schmerzen (Sadomasochismus) und Elektrostimulation emfpunden. (1)


Quellenverzeichnis

  1. Wikipedia.org: Sex, abgerufen am 04.07.2012.
MH

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