Dopamin: Erregender Neurotransmitter, der als Glückshormon beim Liebesspiel ausgeschüttet wird
Dopamin bezeichnet einen Neurotransmitter, der vermehrt beim Sex ausgeschüttet wird. (1)
Das umgangssprachlich auch als Glückshormon bezeichnete Dopamin wirkt als biogenes Amin des zentralen Nervensystems insbesondere erregend.
Das auch als Prolaktostatin bekannte Dopamin, wird in den sympathischen Nervenendigungen und im Nebennierenmark als Vorstufe von Noradrenalin gebildet. (2)
Ein Dopaminschub tritt nicht nur beim Sex sondern auch bei einem als angenehm empfundenen Essen auf.
Das Ernährungsverhalten, der Lebensstil und Medikamente können diesbezüglich Einfluss auf die Dopminkonzentration nehmen. (3)
Die Wirkung von Dopamin
Dopamin spielt eine wichtige Rolle im Belohnungssystem.
Die Effizienz vieler Drogen basiert entsprechend auf der Wirkung von Dopamin, indem sie das Dopaminsystem beeinflussen und das Gehirn zu einer intensivierten Dopaminausschüttung aktivieren.
In diesem Zusmmmenhang sind vor allem Stimulantien wie Kokain oder Speed, aber auch Nikotin zu nennen. (1)
Dopamin wirkt – genau wie andere hormonelle Neurotransmitter wie Serotin und Noradreanalin -, indem es die Erregung von einer zur anderen Nervenzelle überträgt.
Das Zusammenspiel der drei Neurotransmitter ist dafür verantwortlich, das Gefühl der bekannten „rosaroten Brille“ von Verliebten zu erzeugen. (4)
Im Belohnungszentrum ist das limbische System lokalisiert, in dem Dopamin den Ausmaß von Zufriedenheit und Wohlbefinden steuert.
Kommt es beim Sex zu einer vermehrten Ausschüttung des Neurotransmitters, entsteht ein ausgeglichener Zustand im Mix mit Glücksgefühlen.
Zusätzlich wird die der allgemeine Aktivitätszustand erhöht. (5)
Dopamin und Suchterkrankungen
Dopamin spielt auch eine zentrale Rolle bei Suchterkrankungen, so dass sich sowohl Alkohol als auch weiche und harte Drogen auf direktem oder indirektem Wege auf das Dopaminsystem auswirken und so ein übersteigertes Wohlgefühl auslösen können.
In Folge bewirkt die Sucht, dass der Konsument dieses angenehme Empfinden immer wieder anstrebt.
Zusätzlich kommt es zu einer Gewöhnungfunktion, so dass sich der Süchtige an die erhöhte Dopaminkonzentration gewöhnt.
In Folge stellt sich das angenehme Gefühl erst wieder ein, wenn der unnatürlich hohe Dopaminspiegel wieder erreicht und im Laufe der Zeit übertroffen wird. (5)
Der Konsum von Kokain verhindert als Dopamin-Wiederaufnahmehemmer, dass das ausgeschüttete Dopamin wieder in die Nervenzelle aufgenommen wird.
Dadurch wird zunächst das Belohnungssystem aktiviert und die Suchtwirkung initiiert.
Zusätzlich lässt sich die Konzentration an Dopamin nicht immer weiter steigern; dadurch erhöht sich das Risiko einer Depression.
Nach einer übermäßigen Einnahme von Drogen können sich auch Psychosen entwickeln. (6)
Als Resultat einer Suchterkrankung benötigt der Betroffene eine lange Abstinenz der suchtauslösenden Substanz, um auf eine natürliche Dopaminkonzentration mit Wohlempfinden zu reagieren. (5)
Im Rahmen einer Sexsucht sind die Gehirnareale genauso aktiviert wie bei einer Alkohol- oder Drogensucht. (7)
Die Rolle von Dopamin beim Sex
Der Botenstoff erklärt bereits das mitunter süchtige Verlangen nach liebevollen Berührungen wie beim Schmusen vor der sexuellen Interaktion.
In Folge einer sexuellen Erregung führt der Neurotransmitter dazu, dass wir – in Form eines intensiven Antriebs – weitermachen, bis der Orgasmus eintritt.
Der Botenstoff wird insbesondere während des sexuellen Höhepunktes in hoher Konzentration ausgeschüttet, so dass ein euphorischer Zustand – ähnlich wie nach dem Konsum von Heroin oder Kokain – erreicht wird.
Im Anschluss an die lustvolle Extase wird die Aktivität des Botenstoffs in vielen Arealen des Großhirns und des Hypothalamus abrupt reduziert. (8)
Medizinischer Einsatz von Dopamin
Da Dopamin auch depressive Verstimmungen vorbeugen kann, können Antidepressiva direkt oder indirekt auf den Dopaminhaushalt einwirken und die typischen Symptome einer Depression reduzieren. (5)
Dopamin wird auch als Arzeinmittel bei der Therapie eines Herz-Kreislaufsschocks genutzt. (2)
Schocks in Folge von schweren Infektionen, eines plötzlich einsetzenden, starken Abfalls des Blutdrucks und aufgrund von Herzinfarkten oder Herzversagen werden ebenfalls mit diesem Neurotransmitter behandelt.
Hinzu kommen neurologische Indikationen wie Parkinson, bei denen Analoga oder Vorläufer von Dopamin eingesetzt werden. (6)
Quellenverzeichnis
- Drugcom.de: Drogenlexikon Dopamin, https://www.drugcom.de/?id=drogenlex&sub=4&idx=131, abgerufen am 05. Mai 2019
- Wikipedia.org: Dopamin, https://de.wikipedia.org/wiki/Dopamin, abgerufen am 05. Mai 2019
- Wikihow.com: Das Dopamin-Niveau erhöhen, https://de.wikihow.com/Das-Dopamin-Niveau-erhöhen, abgerufen am 05. Mai 2019
- N-TV.de: Wie Hormone den Körper beeinflussen,https://www.n-tv.de/wissen/Wie-Hormone-den-Koerper-beeinflussen-article20043647.html, abgerufen am 05. Mai 2019
- Ellvita.de: Glücklich machender Sex – Dopamin, https://www.ellviva.de/familie-leben/sexualitaet/gluecklich-machender-sex-dopamin, abgerufen am 05. Mai 2019
- Netdoktor.de: Medikamente – Dopamin, https://www.netdoktor.de/medikamente/dopamin/, abgerufen am 05. Mai 2019
- Lifeline.de: Sexsucht – Porno wirkt im Gehirn wie Kokain, https://www.lifeline.de/sexualitaet/sexsucht/sexsucht-porno-wirkt-im-gehirn-wie-kokain-id134871.html, abgerufen am 05. Mai 2019
- Stern.de: Hirnforschung – Was beim Sex im Kopf passiert, https://www.stern.de/gesundheit/sexualitaet/grundlagen/hirnforschung-was-beim-sex-im-kopf-passiert-3152392.html,abgerufen am 05. Mai 2019