Oxytocin: Luststeigerndes, am Orgasmus beteiligtes Hormon

Oxytoxin beim OrgasmusOxytocin bezeichnet ein sexuell stimulierendes, luststeigerndes Hormon. (1)

Der im Hypothalamus gebildete Neurotransmitter ist auch an der Paarbindung, dem Verhalten zwischen Geschlechtspartnern und dem Orgasmus beteiligt. (1,2)

Auch in das Phänomen der rosaroten Brille zweier Verliebten ist Oxytocin involviert. Dadurch werden auch mögliche Schwächen des Partners übersehen. (3)

Die Bezeichnung Oxytocin stammt vom griechischen Begriff okotokos (leichtgebärend) ab, da das Hormon die Funktion der Gebärmutter beeinflusst. (2)

Aufgrund seiner Wirkung wird Oxytocin auch als Kuschel- oder Orgasmushormon sowie als Treuehormon bezeichnet. (1)

Die Wirkung von Oxytocin

Oxytocin bei BerührungenForschungsergebnisse lassen vermuten, dass die Wirkung von Oxyocin auf einer Ausschüttung des Hormons basiert, sobald es zu angenehmen Sinneseindrücken kommt.

In diesem Zusammenhang sind Berührungen, Essen, Klänge, Wärme, Lichtstimulation und angenehme Gerüche zu nennen. (1)

Die Haut ist mit tausenden Sinneszellen versetzt. In Folge einer Berührung wird der Reiz in elektrische Impulse umgewandelt, die ans Gehirn gesendet werden.

Angenehmes Streicheln schafft über die anschließende Ausschüttung von Oxytocin Vertrauen, verbindet und erzeugt positive Emotionen.

Unangenehme Berührungen führen hingegen zu einer Ausschüttung von Stresshormonen. (1)

Neben der Rolle in der Sexualität ist Oxytocin auch wichtig für allgemeine soziale Interaktionen wie das Angst- und Gruppenverhalten. (1,2)

Oxytocin kann das Stresszentrum hemmen und Stress lindern.

Der Neurotransmitter reduziert die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Zusätzlich wird den Wunsch, Konflikte friedvoll und nicht aggressiv zu lösen, gefördert. (3)

Es wird darüber hinaus diskutiert, inwieweit die gesundheitlichen Effekte von Hypnotherapie und Meditation auch auf die Wirkung von Oxytocin zurückgehen. (1)

Die Rolle von Oxytocin beim Sex

Oxytocin beim GeschlechtsverkehrSexualität ist ein wichtiger Bindungsfaktor zwischen zwei Personen, der durch Hormone unterstützt wird. (3)

Bereits bei zärtlichem Körperkontakt wie umarmen und streicheln – und bei Massagen – wird Oxytocin freigesetzt.

Dadurch kommt es zu angenehm beruhigenden Effekten und zu einem erhöhten Wohlbefinden.

Als Ergebnis wird die Bindung zweier Personen verstärkt. (1)

Seine Rolle als Bindungshormon erklärt sich auf der Erzeugung von Vertrauen gegenüber einer Person, ohne die allgemeine Risikobereitschaft zu erhöhen. (3)

Die Steigerung der sexuellen Lust durch die Ausschüttung von Oxytocin gilt sowohl für Frauen als auch für Männer.

Beim Orgasmus werden hohe Mengen an Oxytocin ausgeschüttet. Im Anschluss an den sexuellen Höhepunkt kommt es zu entspannenden Effekten. Zusätzlich wird Müdigkeit ausgelöst.

Es wird vermutet, dass Oxytocin die intime Verbundenheit zwischen Partnern nach der sexuellen Befriedigung intensiviert. (1)

Bezüglich der positiven Effekte von Sex auf das Gelingen einer Partnerschaft ist es nicht wichtig, wie häufig Paare miteinander schlafen.

Entsprechend führt auch seltener Geschlechtsverkehr – über Berührungen, Erregung und Lustgefühle – zu Nähe, Harmonie und Zuneigung. (3)

Oxytocin bei Geburt und Mutter-Kind-Beziehung

Oxytocin bei Mutter-Kind-BindungWährend der Geburt führt Oxytocin dazu, dass sich die Gebärmutter zusammenzieht. In Folge werden Wehen ausgelöst.

Auch das Stillen das Babys unterliegt der Wirkung von Oxytocin. Dadurch kommt es zu einer verstärkten Vertrauensbasis. (1)

Aus medizinischer Sicht wird es entsprechend in Schwangerschaft und Geburt – in Form eines synthetisch hergestellten Polypeptids – genutzt. (2)

Oxytocin spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle für die Bindung zwischen Mutter und Kind. (2)

Oxytocin als Treuehormon

Treue dank Oxytocin Untersuchungen konnten zeigen, dass das sogenannte Treuehormon tatsächlich einen Einfluss auf das Verhalten von Männern gegenüber ihren Partnerinnen nimmt.

Forscher fanden diesbezüglich heraus, dass Oxytocin vermutlich einen Einfluss auf Monogamie bzw. Treue ausübt.

Mit steigernder Oxytocinkonzentration im Gehirn empfanden Probanden ihre Partnerin – im Vergleich mit anderen Frauen – attraktiver.

Zusätzlich wird das Belohnungszentrum durch das Hormon aktiviert, so dass Treue und Verbundenheit beim Anblick des Partners erzeugt werden.

In diesem Zusammenhang wird das Belohnungssytem in der Liebe ähnlich wie beim Konsum von Drogen stimuliert. (4)


Quellenverzeichnis

  1. Wikipedia.org: Oxytocin,https://de.wikipedia.org/wiki/Oxytocin#Physiologische_Wirkungen, abgerufen am 12. Mai 2019
  2. Netdoktor.de: Oxytocin, https://www.netdoktor.de/medikamente/oxytocin/, abgerufen am 12. Mai 2019
  3. Sexualmedizin-Linz.at: Berühren berührt, http://www.sexualmedizin-linz.at/startseite_sexmed/beruehren-beruehrt/, abgerufen am 12. Mai 2019
  4. N-TV.de: Oxytocin macht Männer treuer, https://www.n-tv.de/wissen/Oxytocin-macht-Maenner-treuer-article11793011.html, abgerufen am 12. Mai 2019

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