Ejakulation: Stoßweiser Ausstoß von Sperma aus der männlichen Harnröhre
Die Ejakulation bezeichnet das Herausschleudern von Sperma aus der Harnröhre. Dieser Prozess, der auch als Samenerguss bekannt ist, erfolgt stoßweise.
Der Begriff stammt aus dem Lateinischen und bedeutet auswerfen bzw. herausschleudern. (1)
In der Regel ergolgt die Ejakulation während des Orgasmus. (2)
Damit der Samenerguss erfolgen kann, muss der Mann geschlechtsreif sein. Ab der Pubertät beginnen die Hoden mit der Spermienproduktion. (3)
Grundlagen des Samenergusses
Ausgelöst wird die Ejakulation durch eine ausgelöste sexuelle Reizung, die in Folge zu einer reflexartigen, unwillkürlichen Reaktionskette führt. Die Stimulation kann durch Sex oder Masturbation erfolgen. (1)
Die sexuelle Reizung basiert auf der Berührung der erogenen Zonen und der Haut der Genitalien. Dabei ist die Eichel besonders berührungsempfindlich. Dadurch kann es zum Samenerguss des erigierten Penis kommen.
Bei intensivierter Reizung der Eichel erfolgt zunächst nach Erektion des Glieds über das Erektionszentrum im unteren Bereich des Rückenmarks. Wird die Eichel weiter stimuliert, werden die Reize weiter in das Lendenmark des Ejakulations-Zentrums geleitet. Dieser Prozess geht vom unteren Rückenmark aus. (2)
Aufgrund von rhythmische Kontraktionen der Muskulatur von Beckenboden, Samenleiter, Schwellkörper und Samenblase wird das Sperma stoßweise aus dem Glied ausgeworfen.
Erfolgt der Samenerguss während des Schlafs, wird dieser dies aus medizinischer Sicht als Pollution bezeichnet.
Einige Frauen ejakulieren ebenfalls beim sexuellen Höhepunkt. (1)
Zusammensetzung und Menge des Ejakulats
Das Ejakulat setzt sich aus vor allem aus Spermien und einem Mix aus Sekreten der akzessorischen Geschlechtsdrüsen zusammen. (2)
Die Menge des Spermas variiert zwischen zwei und sechs Milliliter. Die Geschwindigkeit des ausgeschleuderten Spermas ist individuell sehr unterschiedlich. Darüber hinaus kann sich die Menge auch von Samenerguss zu Samenerguss unterscheiden.
Die Menge des Ejakulats ist von verschiedenen Faktoren abhängig. In diesem Zusammenhang sind der Ausmaß der sexuellen Erregnung und die Zeit, wann der letzte Orgasmus stattgefunden hat, zu nennen. Bereits nach sieben Tagen sexuellen Verzichtes, fällt die Mange des Spermas deutlich größer aus. Voraussetzung ist, dass keine Pollution stattgefunden hat.
Störungen der Ejakulation
Zu den bekannten Störungen des Samenergusses gehören 3 verschieden Arten:
- Ejaculatio praecox (vorzeitige Ejakulation)
- Ejaculatio retarda (verzögerte Ejakulation)
- Anejakulation (fehlende Ejakulation)
Beim vorzeitigen Samenerguss, der zur Kategorie Potenzstörung gezählt wird, variiert der zeitliche Aspekt.
Im ausgeprägten Maß erfolgt die Ejakulation bereits beim Küssen und bei den ersten Berührungen des Glieds.
Oder es kommt zum Samenerguss beim Eindringen des Penis. Mit dieser Störung können ausgeprägte psychische Belastungen – und Einschränkungen des Sexlebens – einhergehen.
Darüber hinaus gibt es als weitere Störung des Samenergusses die sogenannte retrograde Ejakulation. Dabei wird die Samenflüssigkeit rückwärts in die Harnblase geschleudert. (3)
Zusätzlich können verschiedene Medikamente den Samenerguss beeinflussen, so dass sich dieser verzögert oder ganz ausbleibt.
Als weitere Gründe für die Unfähigkeit zur Ejakulation kommen psychische Probleme, die Kastration oder Krankheiten in Frage.
Die verspätete Ejakulation kann auf psychischen oder auf neurologischen Faktoren basieren.
Während beim Spermatorrhoe Samenflüssigkeit beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang ohne Lustgefühl abgegeben wird, liegt die Ursache für Beckenschmerzen im ein- oder beidseitigem Verschluss des Spritzkanals. Dies kann auch zu einem stark reduzierten Spermavolumen oder zu einem trockenen Samenerguss führen.
Mit zunehmenden Alters steigt das Risiko von Ejakulationsstörungen zu. (3)
Die weibliche Ejakulation
Auch wenn in erster Linie der männliche Samenerguss gemeint ist, wenn von Ejakulation die Rede ist, können auch Frauen während eines Orgasmus ejakulieren. Bei dem weiblichen Erguss wird Flüssigkeit in Form eines Drüsensekrets herausgeschleudert. (1)
Bei der weiblichen Ejakulation wird das Sekret ebenfalls stoßweise auf dem Gipfel der sexuellen Erregung abgesondert. Dies erfolgt über sehr kleine Öffnungen in den Endabschnitten der Harnröhre und in den angrenzenden Arealen links und rechts.(4)
Das Ejakulat aus Harnröhre und Vulva kann in der Menge der Flüssigkeit variieren. Gleiches gilt für die Zusammensetzung und den Ursprung. Einige Frauen empfinden es allerdings als unangenhem, wenn sie während des sexuellen Höhepunkts ejakulieren.
Je nach Art erfolgt die weibliche Ejakulation als intensivierte Scheidenbefeuchtung oder als Absonderung von Flüssigkeit des Scheidenvorhofs. Davon abzugrenzen ist die sogenannte koitale Harninkontinenz (Abspritzen von verdünntem Harn in gößerer Menge). Diese kann allerdings auch während des Orgasmus auftreten. (5)
Quellenverzeichnis
- Wikipedia.org: Samenerguss, https://de.wikipedia.org/wiki/Samenerguss, abgerufen am 22. Februar 2019
- Netdoktor.de: Ejakulation, https://www.netdoktor.de/anatomie/ejakulation/, abgerufen am 22. Februar 2019
- Flexikon.doccheck.org: Ejakulation, https://flexikon.doccheck.com/de/Ejakulation, abgerufen am 22. Februar 2019
- Wikipedia.org: Weibliche Ejakulation, https://de.wikipedia.org/wiki/Weibliche_Ejakulation, abgerufen am 22. Februar 2019
- Netdoktor.de: Weibliche Ejakulation, https://www.netdoktor.de/anatomie/weibliche-ejakulation/, abgerufen am 22. Februar 2019